ANALYSE: DAS REPORT-DASHBOARD 2021
ANALYSE: DAS EXPERTENGESPRÄCH
Online Shopping und auch das Handwerk boomen. Die allgegenwärtigen Kastenwagen sind die Arbeitsbienen von Internethändlern, Kurierdiensten und Handwerksbetrieben. Leider wird die Pflege der im Stadtverkehr und bei Überlandfahrten stark beanspruchten Fahrzeuge häufig vernachlässigt.
Dr. Joachim Bühler: Corona hat bestehende Trends wie das Wachstum des Online-Handels und der Lieferdienste noch einmal verstärkt. Es wird weiter kräftig gebaut und die Menschen verschönern während der Pandemie die eigenen vier Wände. Es gab aber auch gegenläufige Effekte, da die wirtschaftliche Dynamik während der Lockdowns insgesamt nachgelassen hat… weiterlesen? PDF klicken!
Dr. Joachim Bühler: Die Ergebnisse des aktuellen Reports sind durchwachsen. In 18 von 20 der von uns abgebildeten Alters- und Gewichtsklassen sind mehr Fahrzeuge durch die Hauptuntersuchung gefallen als noch vor zwei Jahren. Der positive Trend der letzten beiden Reports ist damit gestoppt. Vor allem die leichten Nutzfahrzeuge in der Transporter-Klasse schneiden durch die Bank deutlich schlechter ab.
Dr. Joachim Bühler: Ein Grund sind die kräftig steigenden Laufleistungen. Ein Beispiel: Drei bis vier Jahre alte Transporter haben im Durchschnitt 76.000 Kilometer auf dem Tacho – ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum letzten Report. Das ist kein Wunder.
ANALYSE: DIE MÄNGELSTATISTIK
Ein Blick in die Statistik aller Nutzfahrzeuge, inklusive Transporter und Pick-ups, lässt auch nur auf den ersten Blick einen positiven Trend erkennen: Schafften im Report 2019 71,5 Prozent der Fünfjährigen die HU ohne Mängel, so gibt es aktuell eine leichte Verbesserung auf 72,1 Prozent. Relativierend steigt die Quote der Fahrzeuge, die nach fünf Jahren erhebliche Mängel aufweisen, um 0,1 Prozentpunkte von 17,4 Prozent in 2019 auf 17,5 Prozent in 2021. Für den objektiven Vergleich muss man aber auch hier die 0,3 Prozent gefährlichen Mängel addieren. Was sich auf den ersten Blick mit dann 0,4 als relativ kleiner Wert entpuppt, summiert sich am Ende auf mehrere Tausend Nutzfahrzeuge aller Klassen, welche die Hauptuntersuchung nicht bestehen und fallweise sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen. Die Betrachtung der Einzelergebnisse offenbart weitere Schwächen, an denen man arbeiten sollte… weiterlesen? PDF klicken!
Der TÜV-Report 2021 zeigt zunehmende Mängel bei allen Nutzfahrzeugen. Die „Schweren“, sonst in der Tendenz besser, zeigen eine höhere Quote an erheblichen und gefährlichen Mängeln.
Rund 1,9 Mio. Fahrzeughalter vertrauen bei der Hauptuntersuchung ihrer Nutzfahrzeuge auf das Urteil der Sachverständigen des TÜV. Beim TÜV-Report Nutzfahrzeuge 2021 gibt es vor allem eine Sache festzuhalten: Mit einer Quote von exakt 72,9 Prozent an Fahrzeugen ohne Mängel liegt der Wert an beanstandungsfreien Hauptuntersuchungen 0,1 Prozentpunkte unter dem Ergebnis des TÜV-Report 2019. Grundsätzlich erfreulich, würde nicht die Quote unter anderem bei den fünfjährigen schweren Nutzfahrzeugen mit erheblichen Mängeln von 16,8 auf jetzt 17,6 Prozent steigen. Und dabei bleibt die neue Mangelgruppe „gefährliche Mängel“ sogar noch unberücksichtigt – bei den Vierjährigen immerhin 0,3 Prozent, bei den Fünfjährigen 0,2 Prozent.
English language summary: read here the fault statistics of commercial vehicles 2021
Herausgeber des TÜV-Report Nutzfahrzeuge ist der Verband der TÜV e.V., die Interessenvertretung der Technischen Überwachungs-Vereine in Deutschland mit Sitz in Berlin und Brüssel. Er repräsentiert die TÜV-Unternehmen in Deutschland und Unternehmen, die als unabhängige Organisationen Prüfdienstleistungen erbringen. www.tuev-verband.de
Der TÜV REPORT Nutzfahrzeuge 2021 erscheint im Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München GmbH.
Herausgeber: Verband der TÜV e. V.; geschäftsführendes Präsidiumsmitglied: Dr. Joachim Bühler; Friedrichstraße 136, 10117 Berlin; www.vdtuev.de
Beirat: Christian Egger (TÜV SÜD), Roger Eggers (TÜV NORD), Richard Goebelt (VdTÜV), Ralf Horstmann (TÜV Rheinland), Andreas Neumann (TÜV Thüringen), Frank Schneider (VdTÜV), Peter Schnoor (TÜV Hessen), Maurice Shahd (VdTÜV)
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